Print & Nachhaltigkeit? – Ja, das geht!
Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist zu einem beliebten Buzzword geworden. Man könnte sagen: Sustainability sells. Mit der grassierenden Übernutzung des Begriffs geht nicht nur eine fragwürdige Simplifizierung einher, sondern auch die Problematik des Greenwashings. Greenwashing steht für die übertriebene, realitätsferne Inszenierung der Nachhaltigkeit einer Marke oder eines Produkts. Dabei geht es nicht mehr um die authentische Bemühung um mehr Nachhaltigkeit, sondern um die oberflächliche Befriedigung der steigenden Nachfrage nach mehr Umweltschutz. Möglich wird das, weil es Verbraucher*innen schlichtweg nicht möglich ist, sämtliche Produkte und Medien des Alltags bis ins letzte Detail auf ihre Nachhaltigkeit hin zu prüfen.
Wir sehnen uns nach einfachen Erklärungen – die heutige Welt ist komplex genug. Bietet man sie uns, nehmen wir sie gerne an, oft sogar unbewusst. Dieser Mechanismus kann auch herangezogen werden, wenn es um die Frage geht, warum Printmedien im Kontext Nachhaltigkeit ein so schlechtes Image haben. „Wir stellen um auf Online-Prospekte, der Umwelt zuliebe.“ – Etwas Ähnliches haben wir sicher alle schon einmal gelesen. Eine nachvollziehbare Gedankenkette, die Aussagen wie diesen allzu oft folgt: „Ja klar, Papier sparen, Tinte sparen, Logistikaufwand verringern – macht Sinn, gute Sache.“ Print wird damit kurzerhand zum allgemeinen Umweltsündenbock erklärt, das Digitale hingegen zur unkomplizierten Allroundlösung in der Nachhaltigkeitsfrage. Doch ein genauerer Blick zeigt, dass eine derartige Pauschalisierung ungerechtfertigt und ungerecht gleichermaßen ist. Verkürzt und unhaltbar.
Printmedien sind nicht per se weniger nachhaltiger als Onlinemedien; Selbiges gilt umgekehrt. Es kommt auf die Details an. Wir räumen auf mit Vorurteilen, zeigen auf, was schon jetzt im Kontext Nachhaltigkeit umgesetzt wird und welche großen Potenziale sich in Zukunft noch auftun.
