Nachhaltige Technologien & Prozesse

In den letzten Jahren hat die Printbranche bedeutende Fortschritte im Bereich nachhaltiger Technologien gemacht. Das Ziel: die Umweltbelastung verringern und gleichzeitig die Effizienz und Qualität von Druckprozessen verbessern. Doch weil wir schließlich viel behaupten können, werden wir an dieser Stelle konkreter und werfen einen Blick auf die nachhaltigen Möglichkeiten, die der Printbranche heute offen stehen.

Tinten und Farben: 

Während Drucktinten einst überwiegend schädliche Chemikalien enthielten, setzen moderne Hersteller heute vermehrt auf umweltfreundliche Tinten – etwa aus pflanzlichen oder anderen nachhaltigen Rohstoffen. Diese Tinten reduzieren VOC*-Emissionen (*flüchtige organische Verbindungen) und sind biologisch abbaubar. UV-härtende Lacke und Farben verbrauchen weniger Energie, emittieren keine flüchtigen organischen Verbindungen und können Druckprozesse durch schnelle Trocknungszeiten optimieren.

Recyclingfähige Materialien: 

Druckmaterialien, die überwiegend oder vollständig recycelbar sind, sind ebenfalls auf dem Vormarsch. Recyclingpapiere und andere Substrate aus nachhaltigen Quellen können nach Gebrauch problemlos wiederverwertet werden, ohne die Druckqualität zu beeinträchtigen. Angst vor gräulichem, labbrigen Recyclingpapier muss heute niemand mehr haben. Die Qualität und haptische sowie optische Vielfalt, die recycelte Papiere heute bieten, ist beachtlich.

Maschinen & Digitaldruck: 

Moderne Druckmaschinen arbeiten heute energieeffizienter und optimieren den Ressourcenverbrauch während des gesamten Produktionsprozesses. Sie minimieren Abfall, indem sie nur die benötigten Mengen an Tinte und Farbe verwenden. Zusätzlich ermöglicht der zunehmende Einsatz des Digitaldrucks eine präzise Steuerung der Materialmengen pro Auftrag. Diese Technologien verbessern die Nachhaltigkeit in der Printbranche durch weniger Materialverbrauch, reduzierten Abfall und die Flexibilität für die effiziente Produktion kleiner Auflagen oder personalisierter Drucke, ohne lange Vorbereitungszeiten.

Programmatic Print: 

Programmatic Print ist ein innovativer Ansatz, der zur Nachhaltigkeit beiträgt, indem er Druckprozesse effizienter gestaltet. Diese Technologie nutzt Datenanalyse und Automatisierung, um Druckaufträge genau auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden zuzuschneiden. Durch die präzise Steuerung von Auflagen, Formaten und Druckoptionen hilft Programmatic Print dabei, Überproduktion zu vermeiden und den Ressourcenverbrauch zu minimieren. Das führt nicht nur zu weniger Abfall, sondern optimiert auch den Einsatz von Papier und Druckmaterialien, was insgesamt zu einer verbesserten ökologischen Bilanz der Printindustrie beiträgt.

Zertifizierungen und Standards: 

Zertifizierungen wie das Forest Stewardship Council (FSC) spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung von Nachhaltigkeit in der grafischen Industrie. Das FSC-Zertifizierungssystem stellt sicher, dass Holzprodukte aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammen, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Standards erfüllen. Unternehmen, die FSC-zertifizierte Materialien verwenden, können ihre Bemühungen um Umweltschutz und soziale Verantwortung transparent darlegen. Das trägt nicht nur zur Reduzierung der Abholzung und zum Schutz der Biodiversität bei, sondern fördert auch das Umweltbewusstsein und die Nachhaltigkeitspraktiken innerhalb der gesamten Branche.

Entwicklungen, Praktiken und Technologien wie diese lassen den wachsenden Trend hin zu immer mehr Nachhaltigkeit in der Print- und Medienbranche sichtbar werden. Viele Unternehmen investieren zudem verstärkt eigeninitiativ in Forschung und Entwicklung, um ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und gleichzeitig die Erwartungen ihrer Kunden an Qualität und Leistung zu erfüllen. Nicht nur die Umwelt profitiert von den erwähnten Entwicklungen – auch langfristige wirtschaftliche Vorteile können durch insgesamt effizientere Produktionsprozesse erreicht werden. Womit auch der Mythos, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit könnten nicht Hand in Hand gehen, widerlegt wäre.